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Während der intensiven Platzpflegemaßnahmen in der vergangenen Woche wurden die Grüns des Meisterschaftsplatzes erstmalig mit einer neuen Maschine, dem Sandfiller, bearbeitet. Der Sandfiller ist eine Maschine zum Entfernen von Filz und zum Verfüllen von Sand mit der Fähigkeit, vertikales Schneiden und Sammeln von versandetem Material, abgestorbenen Pflanzenresten in einem Arbeitsgang durchzuführen:

1. Vertikutieren

Beim Vertikutieren (vertikales Schneiden) werden abgestorbene Pflanzenreste entfernt.
Da die neue Rasensorte (Agrostis Stolonifera) auf unseren Grüns Stolone (oberirdische Ausläufer) bildet, ist das regelmäßige Vertikutieren wichtig, um eine dichte und feste Rasennarbe zu erhalten. Die ästig aufsteigenden Halme sind glatt, kahl und besitzen zwei bis fünf Knoten. An den unteren Knoten bilden sich sprossbürtige Wurzeln und neue Triebe. Somit teilt man die Pflanze beim Vertikutieren und eine eigenständige neue Pflanze entsteht (Fortpflanzung).
Die Art der Vermehrung ist der unserer alten Gräser (Poa Anua) entgegen gesetzt. Dieses einjährige Rispengras erneuert sich durch mehrmaliges Aussäen im Jahr selbst.
Der Sandfiller sammelt das Vertikutiergut in einem Auffangbehälter. Dadurch wird Arbeitszeit gespart, da das händische Aufsammeln entfällt.

2. Verfüllen mit Sand

Ziel ist es, eine gute Verzahnung der Grün-Soden mit der Rasentragschicht zu erreichen bzw. diese weiter zu verbessern!
Unsere selbst gezüchteten Rasensoden für die neuen Grüns haben einen höheren organischen Anteil als die neue Rasentragschicht. Die Bodenstruktur der Grünsoden und somit das Porenvolumen sind feiner, als das der Rasentragschicht. Deren Porenvolumen muss verbessert werden, um Stauwasser, schlechten Gas-Luft-Austausch und faulende Gräserwurzeln zu vermeiden. Es besteht im schlechtesten Fall sogar die Gefahr, dass es zu einem Porenbruch kommt.
Der Sandfiller füllt zeitgleich nach dem Vertikutieren Sand in die offenen Schlitze, die bis in die Rasentragschicht hineingehen! Der Sand hat eine ausgewählte Körnung, die der unserer Rasentragschicht entspricht. Es wird somit für eine verbesserte Verzahnung der Schichten gesorgt.
Beim Einsatz der neuen Maschine kann das Besanden als ein ganzer Arbeitsschritt eingespart werden. Außerdem wird der Sand viel genauer in die Schlitze eingebracht. Bei der bisher angewandten Methode - in mehreren Arbeitsgängen - bestand immer die Gefahr, dass ein Teil der Schlitze bereits vor dem Einsanden wieder zusammengedrückt wurden.

3. Walzen

Im letzten Arbeitsschritt wird die bearbeitete Fläche durch nachlaufende Rollen wieder glatt gewalzt.

Durch den zeitsparenden Einsatz der neuen Maschine konnten neben der Bearbeitung aller Grüns des Meisterschaftsplatzes, auch noch die Abschläge aerifiziert, besandet und nachgesät sowie einige Stellen im Umfeld bearbeitet werden. Die Fairways wurden gedüngt (Herbstdüngung) und alle Funktionsflächen wurden, in der auf 3,5 Tage reduzierten Platzpflegewoche, weiter gepflegt. Der für die Durchführung der Maßnahmen gewählte Zeitpunkt Mitte September ist von großer Wichtigkeit, da sowohl die Nacht- als auch die Tagestemperaturen im zweistelligen Bereich liegen müssen, um das rasche Zuwachsen der Schlitze zu ermöglichen. Wir gehen davon aus, dass die Grüns innerhalb von ca. 2 Wochen wieder "verheilt" sind.